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Dan Patlansky: Introvertigo (Review)

Artist:

Dan Patlansky

Dan Patlansky: Introvertigo
Album:

Introvertigo

Medium: CD/Download
Stil:

Blues- und Hard-Rock

Label: Caroline
Spieldauer: 37:50
Erschienen: 06.05.2016
Website: [Link]

Hey, was ist denn das für ein verrücktes Cover?
Eine Anspielung auf THERAPY? und „Wish You Were Here“ von PINK FLOYD zugleich?
Ein brennender Mann, der den Kopf (nicht ins Klo, sondern) in den Sand steckt, während neben ihm ein Benzinkanister steht. Also mit PINK FLOYD hat das Album von DAN PATLANSKY nichts zu tun, therapeutische Härte aber hat es jede Menge und es ist unüberhörbar, dass der südafrikanische Sänger und Gitarrist nicht umsonst mit JOE SATRIANI im Herbst 2015 auf Tour war. Auch werden alle Freunde modernen Hard- und Blues-Rocks bestimmt mit den Ohren wackeln, wenn sie das mit unter 40 Minuten doch recht kurz geratene Album des in erster Linie talentierten Gitarristen und in zweiter Linie talentierten Sängers hören. Man muss schließlich nicht immer und ewig nur JOE BONAMASSA hören, das wird einem auch mal zu langweilig. Und rein bildlich betrachtet bringt DAN PATLANSKY gehörig Feuer in die Szene - den Kopf können dann ja andere in den Sand stecken.

Mit „Introvertigo“ erwartet uns geiler Gitarren-Rock, druckvoller Gesang und jede Menge Blues, der wie bei „Still Wanna Be Your Man“ auch mal als schmachtende Ballade daherkommen darf, wie sie ein GARY MOORE nicht besser hinbekommen hätte. In dem Song geht es um die Angst eines Musikers um seine Frau, der, wenn er auf Tour ist, glaubt, währenddessen seine große Liebe zuhause vielleicht an einen Anderen zu verlieren. Überhaupt sind es die zwischenmenschlichen Beziehungen und die eigenen Unsicherheiten, die auf „Introvertigo“ (Ausdruck für das Gefühl von in sich zurückgezogenen Menschen) den größten Teil von Patlanskys Texten bevölkern.
Heroische Ausnahme bildet dabei „Sonnava Faith“ - eine knochentrockene Hardrocknummer mit HENDRIX-Gitarre und predigenden Einschüben -, die alle religiösen Tendenzen, bei denen am Ende der Klingelbeutel mehr als der eigentliche Glaube zählt, unerbittlich angreift und als das anprangert, was sie sind: „Money grabbing, lying motherfuckers“!

DAN PATLANSKY erscheint aus musikalischer Sicht allerdings nicht introvertiert und von Selbstzweifeln zerfressen, wenn er feststellt, dass sein nunmehr achtes Album zugleich sein „versiertestes“ ist, das „alle meine Einflüsse von AUDIOSLAVE über STEVIE RAY VAUGHAN, JIMI HENDRIX, RIVAL SONS und darüber hinaus“ zeigt. Rock trifft also auf Blues und Funk, ohne sich dabei zu verbiegen. Die Musik geht ineinander über, mal melodisch rockend oder todtraurig bluesend oder freudvoll funkend. Der Mix stimmt, auch wenn das Gefühl manchmal doch etwas auf der Strecke bleibt.
Warten wir ab, ob es auch „Introvertigo“ gelingt wie sein 2014er Vorgänger „Dear Silence Thieves“ zum „Best Blues Rock Album“ des Jahres im amerikanischen „Blues Rock Review“ aufzusteigen.

FAZIT: „Introvertigo beschreibt ein Gefühl, das ich als introvertierter Mensch oft erlebe“, so der Mensch hinter dem Musiker DAN PATLANSKY. Dieses Gefühl lässt er auf seinem aktuellen Album ordentlich rocken, bluesen und funken! Viel Leidenschaftliches, das sich mitunter ein bisschen Zeit nimmt, bis der Funke richtig überspringt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4850x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Run
  • Poor Old John
  • Sonnova Faith
  • Loosen Up The Grip
  • Heartbeat
  • Stop The Messin‘
  • Bet On Me
  • Still Wanna Be Your Man
  • Western Decay
  • Queen Puree

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Metallschaedel
gepostet am: 09.05.2016

User-Wertung:
15 Punkte

Ein super Album. Liebe es.
evilknievel
gepostet am: 12.05.2016

User-Wertung:
11 Punkte

Ist das noch Blues? Ja und Nein.
100 % Blues ist die Gitarre, nämlich SRV Style, in ganz geringen Dosen Hendrix. Der Stratocaster Sound ist erste Sahne.
Auf kompositorischer Seite bricht das Album stark mit dem Blues, was manchmal sehr gut gelingt (Bet on me), manchmal allerdings etws zu banal daher kommt (Loosen up the grip/Western Decay.
Da treffen dann Singer Songwriter, AOR typische Harmoniefolgen und weitefasst Blues aufeinander.
Ein insgesamt gutes Album und devinitiv kein Einheitsbrei.
Wo aber bitte war der Funk? Ach ja, den gibt es auf den Gugun Power Trio Alben. Und das höre ich mir jetzt an.
beg
gepostet am: 30.05.2016

User-Wertung:
15 Punkte

Mit Introvertigo setzt dieser Ausnahmekünstler nochmals einen drauf - love it.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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